Hippiemode heute
Eine Kommerzialisierung der Mode der Sechziger und Siebziger hat längst stattgefunden und scheint vor allem in letzter Zeit wiederbelebt zu werden. Blumenmuster, luftige Kleider, Rüschen und bunte Farben sind angesagt und in allen großen Modehäusern zu erwerben. Heute steckt allerdings hinter einer Blume auf der Jeans nicht mehr dieselbe Kraft wie zu jener Zeit, als Mode eine Lebenseinstellung war. Die einstige Jugendkultur wurde in die Normkultur aufgenommen und verlor damit an ihrem ursprünglichen Charme. Schlagwörter wie "Batik", "Blume" und "Schlaghose" dienen so eher der kommerziellen Ausnutzung einer ehemalig ernstzunehmenden Symbolik. Die Jeanshose ist nicht mehr Teil der Emanzipationsbewegung, sie ist alltäglich und völlig normal und anerkannt geworden.
Obwohl sich Flower-Power gut vermarkten und zu kommerziellen Zwecken ausnutzen lässt, geht es auch noch anders:
Es gibt Stilkreuzungen von Mode Labels, die sich die unkonventionelle Charakteristik eben gerade zur geschickten Kombination mit Haute Couture zu eigen machen. Was hierbei noch immer an den ursprünglichen Sinn erinnert ist, dass Designer einer solchen Stilrichtung betonen, dass hinter jedem einzelnen Teil etwas steht - keine strikten Vorgaben, sondern individuelle Gefühlsausdrücke.
Was eine Lebenseinstellung in die Welt rief, wird in der Modewelt nie ganz untergehen. Jeder Trend, der einmal war, erlebt eine Wiedergeburt - ganz aktuell die neonfarbenen Leggins der Achtzigerjahre vermischt mit Retro-Look und Kordeln um die Stirn.